2016 Vreni Frauenfelder

Geboren 1927 in Neuhausen am Rheinfall, ab-solvierte eine Ausbildung zur Apothekerhelferin in Schaffhausen, wo sie 40 Jahre lang in der Stadtapotheke tätig war. Vreni Frauenfelder lernte Afghanistan auf einer Ferienreise kennen. Nach der Besetzung des Landes durch sowjetische Truppen leistete Vreni Frauenfelder in Flüchtlingslagern in Pakistan konkrete Hilfe. 1988 gründete sie die Afghanistanhilfe Schaffhausen. Eine grosse Zahl von Gönnern und Unterstützern ermöglicht mit namhaften Summen die Arbeit in Afghanistan. Vreni Frauenfelder arbeitet eng mit der afghanischen Ärztin Dr. Sima Samar in Kabul zusammen, die ihrerseits mit der Shuhada Organization eine Hilfsorganisation im Lande leitet. Die Afghanistanhilfe Schaffhausen finanziert die Durchführung der von Shuhada und ihr nahestehenden Hilfsorganisationen vor Ort entwickelten Projekte in den Bereichen Infrastruktur, Bildung, Gesundheit und Nothilfe. Vreni Frauenfelder verstarb am 14. Oktober 2018.

In Anerkennung ihres jahrzehntelangen persönlichen Einsatzes bei der Gründung und Führung der Afghanistanhilfe Schaffhausen und deren beispielhafter Zusammenarbeit mit afghanischen Organisationen beim Aufbau und Be-trieb zahlreicher Projekte der Nothilfe, der Bildung, der medizinischen Betreuung und der Nahrungsmittelversorgung.

Laudatio

Ulrich Tilgner

Es ist für mich eine große Ehre, diese Laudatio anlässlich der Verleihung des Preises für Vreni Frauenfelder halten zu dürfen.
Wahrlich, Vreni Frauenfelder hat den Preis verdient. Mit der Afghanistanhilfe Schaffhausen hat sie eine bewundernswerte Arbeit geleistet. Diese Arbeit war erfolgreich und beispielhaft. So möchte ich als Kritiker von unterschiedlichsten Formen der Entwicklungshilfe dem Preiskomitee zur Wahl gratulieren. Ich möchte aus der Einladungsmail der Stiftung zitieren, in der es um Vreni Frauenfelders Rolle und der von ihr geschaffenen Afghanistanhilfe Schaffhausen geht: «Verena Frauenfelder hat damit ein persönliches Zeichen humanitären Engagements gesetzt, darüber hinaus aber ein Modell erfolgreicher humanitärer Zusammenarbeit zwischen europäischer Finanzierung und ortsansässigem Bau und Betrieb von Bildungs-Gesundheits- und Infrastrukturprojekten geschaffen.» Auf diese Erfolge werde ich eingehen.

Zuerst möchte ich jedoch meine Sicht über das Umfeld darlegen, in dem diese Hilfe erfolgte. Vreni Frauenfelder hat mit der Afghanistanhilfe Schaffhausen in einem Umfeld gearbeitet, das schwieriger nicht sein könnte. Nicht nur Staaten sind in diesem Land am Hindukusch gescheitert, wenn sie meinten, dort helfen zu können. Nur kurz dazu, es war eben keine ernst gemeinte Hilfe, sondern fremde Staaten sprachen von Hilfe, aber sie waren von anderen — in der Regel geopolitischen Interessen getrieben — wenn sie in Afghanistan auftraten.
Sobald sie ihre Ziele erreicht hatten, wurde Afghanistan vergessen. Noch schlimmer, wenn die Ziele nicht erreicht wurden. Aber auch die meisten nichtstaatlichen Hilfsorganisationen sind gescheitert. Meine Sicht der Ursachen werde ich später darlegen. Heute sind die katastrophalen und weitreichenden Konsequenzen verfehlter Politik und Hilfe nur zu erahnen. Reiche Afghanen verlassen immer noch das Land und oft im Besitz von Geld, das eigentlich für die Entwicklung ihrer Heimat bereitgestellt wurde. Sie übersiedeln in die reichen Golfstaaten oder nach Europa oder in die USA. Arme und vor Krieg und Elend fliehende Afghanen machen sich auf den gefährlichen Weg nach Europa.

Afghanistan nimmt weiterhin eine globale Spitzenstellung ein, wenn es um Korruption geht. 2001 begann der jüngste Krieg in Afghanistan. Eigentlich sollte das Land nach der Vertreibung der Taliban mit internationaler Hilfe entwickelt werden. Doch wirklich entwickelt hat sich vor allem die Drogenproduktion. Mit dem Anbau von Mohn und dem Schmuggel von Opium wer-den Milliarden verdient. Zudem erfolgt seit dem Einmarsch der ausländischen Truppen in neu errichteten Labors die Verarbeitung des Opiums zu Heroin. In Tanklastwagen wird das für diesen Prozess notwendige Essigsäureanhydrid nach Afghanistan gebracht. Doch es sind nicht nur die Taliban, die am Drogenanbau und am Export verdienen. Ein großer Teil des Gewinns landet bei den Mächtigen im Staatsapparat.
Bitte denken sie nicht, dass die in Afghanistan bei der Militär- und Entwicklungshilfe versenkten Milliarden einzig in den Privatschatullen von Afghanen gelandet sind. Kleine und große Firmen in westlichen Staaten und deren Mitarbeiter haben ebenfalls Geld abgezweigt und sich privat bereichert. Selbst viele sogenannte Helfer leben heute nicht nur von ihren Gehältern oder Pensionen. Ich rede über Afghanistan, die Geburts-stätte des Terrorismus. Da dürften sich derartige Missstände nicht entwickeln.

Im Übrigen gab es auch bei der Entstehung des Terrorismus westliche Geburtshelfer. Nicht der Orient hat der Welt den Terrorismus beschert, es waren westliche Staaten, allen voran die USA, die die Büchse der Pandora geöffnet haben. Ich denke dabei an Osama Bin Laden, der in den neunzehnhundertachtziger Jahren die Strukturen für sein Terrornetzwerk schuf, als er im Rahmen des Kampfes gegen die sowjetischen Besatzungstruppen die aus den arabischen Staaten stammenden Kriegsfreiwilligen organisierte. Nicht die Taliban haben ihn nach Afghanistan zurückgerufen, es waren mit westlicher Hilfe stark gewordene Militärfürsten, die ihn nach Afghanistan zurückgeholt haben.

Doch es wäre naiv, zu glauben, Terror oder Terrororganisationen versetzten nur die Bürger westlicher Staaten in Angst und Schrecken. Die afghanische Bevölkerung leidet mehr, sie leidet täglich unter Anschlägen von Selbstmordattentätern und unter dem sogenannten Krieg gegen den Terror. Sie leidet weit mehr als die Menschen in Mitteleuropa unter dem Terror.
Zurück zur westlichen Politik: Fremde Mächte können Afghanistan erobern aber nicht besetzen. Seit 1839 ist das britische Empire immer wieder bei dem Versuch gescheitert, Afghanistan zu kontrollieren. Vor 30 Jahren mussten sich die Truppen der Sowjetunion geschlagen geben und vor zehn Jahren wurde klar, dass auch die von den USA geführten NATO-Truppen das Land verlassen mussten, ohne ihre Ziele — nämlich den Aufbau eines modernen, wirtschaftlich prosperierenden und vor allem friedlichen Afghanistans erreicht zu haben. Letzteres wird oft schöngeredet, wenn das Scheitern fremder Mächte in Afghanistan zum Thema wird.

Auch die Entwicklungshilfe ist weitgehend gescheitert. Im Jahre 2003 waren 1600 nichtstaatliche Hilfsorganisationen (also die berühmten NGO's) in Kabul registriert. Die allermeisten von ihnen sind verschwunden oder wegen Korruption und Unfähigkeit aufgelöst worden.
Westliche Staaten, allen voran die USA, versuchen aus ihren Erfahrungen in Afghanistan zu lernen und ihre Politik neu zu organisieren. Diese Neuorientierung wurde bereits 2012 «smart Power» genannt. Darunter ist eine Politik zu verstehen, bei der Interessen indirekt durchgesetzt werden. Außenpolitiker, Entwicklungsspezialisten und Militärs koordinieren ihr Vorgehen. Keine Alleingänge lautet Barack Obamas Handlungsmaxime. Die Resultate sehen wir heute in Libyen, Jemen und vor allem in Syrien.

Eine Bilanz nach 14 Jahre westlicher Afghanistanpolitik: Laut Aufstellungen des Watson Instituts der Brown Universität in den USA sind bis 2014 in Afghanistan 2313 US-Soldaten getötet worden, in den Reihen von US-Sicherheitsfirmen 3248. Aber es starben mit 13 017 afghanischen Soldaten oder Polizisten und 23000 afghanischen Zivilisten etwa sechs Mal mehr Afghaninnen und Afghanen.
Allein die Kriegskosten der USA betrugen bis 2014 ebenfalls nach Angaben des Watson Instituts mindestens 719 Milliarden Dollar.

In welchem Ausmass Politiker bei ihren öffentlichen Auftritten die Wahrheit strapazieren, zeigt das deutsche Bespiel. Meist sprechen deutsche Politiker von Kosten von einigen Milliarden Euro für die Entsendung deutscher Soldaten. Während das offizielle Budget für den Krieg im Jahre 2010 eine Milliarde und 59 Millionen Euro betrug, gehen Mitarbeiter des Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin im gleichen Jahr von Kosten zwischen zweieinhalb und drei Milliarden Euro aus.

Der Truppenabzug Ende 2014 erfolgte nicht aus Altruismus. Es ging darum, Opfer und Kosten zu vermeiden. Die Sicherheitsverantwortung wurde der afghanischen Regierung übergeben. Um das zu ermöglichen, wurde ein Apparat mit allein 400000 Polizisten und Soldaten aufgebaut — zum Verständnis: afghanische Soldaten sind vor allem für den Einsatz im Inneren vorgesehen. Natürlich fehlen dem afghanischen Staat die finanziellen Mittel für einen solchen Apparat. Eine derartige Politik kann nicht erfolgreich sein. Der Rückzug der im Lande verbliebenen Soldaten wird weiter hinausgezogen und deren Zahl sogar wieder erhöht. Die Regierung in Kabul benötigt jährlich mindestens sechs Milliarden US Dollar fremder Finanzhilfen allein für den Sicherheitsbereich, um den Zusammenbruch des Landes zu verhindern.

Sie werden fragen: Was hat die Preisträgerin Verena Frauenfelder und die Afghanistanhilfe Schaffhausen mit diesen Fehlern und Problemen zu tun? Ich antworte Ihnen: Gar nichts. Vreni Frauenfelder ist nicht einmal in die Nähe dieser Politik geraten. Das ist kein Zufall. Mit Weitsicht und Gespür hat sie geplant.

Und es kommt noch etwas hinzu, Vreni Frauenfalder hat sich nicht nur einer derartigen Politik verweigert, sondern sie hat auch die klassischen Fehler der Entwicklungshilfe vermieden. Als Deutscher sehe ich darin die Schweizer Tugend der Zurückhaltung und auch der Vorsichtigkeit. Als ich Vreni Frauenfelder vor Jahren gefragt habe, warum sie ihre Arbeit begonnen habe, erklärte sie, etwas von dem zurückgeben zu wollen, was sie bei ihren privaten Reisen in Afghanistan an Freundlichkeit und Gastfreundschaft erfahren habe. Schöner konnte sie nicht beschreiben, dass ihr Arroganz oder Besserwisserei fern liegen. Für mich ist diese Haltung auch Ausdruck einer echten Hilfsbereitschaft. Hilfe soll dem Gegenüber das Leben erleichtern. Hilfe bildet nicht Teil einer verdeckten Agenda, bei der das Wohlwollen der Hilfsbedürftigen erzeugt wird, um dieses dann für eine Politik zu nutzen, die dem Empfänger nicht bekannt ist und deren Spielball er wird.

Oft wird mit Hilfe auch eine bestimmte Lebens-art weitergegeben, ohne dass sich die Helfer dessen bewusst sind. Ein Gefühl der Überlegenheit hat schon viele Entwicklungsprogramme schei¬tern lassen, weil die andere Seite nicht bereit war, die Rolle des Unterlegenen zu akzeptieren. Leider ist das Gefühl der Überlegenheit bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von NGO's weit verbreitet. Die aus den Geberländern entsandten Mitarbeiter oder im Ausland rekrutierten Spezialisten nutzen große und teure Fahrzeuge, erhalten extrem hohe Gehälter und führen einen Lebensstil, der an die Kolonialzeit erinnert.

Leider geben sich in dieser Weise auftretende Ausländer dem Irrglauben hin, an ihrem Wesen würden die Hilfsempfänger genesen. In Kabul gab es in der Chicken Street 2004 allabendlich Verkehrsstaus. Geländewagen der einkaufenden Helfer behinderten sich gegenseitig. Mieten vervielfachten sich, Professoren und generell Universitätsabsolventen strömten nach Kabul, weil sie bei den Hilfsorganisationen selbst als Fahrer ein mehrfaches verdienen konnten, als bei der Ausübung ihres Berufes in der Provinz. Welcher Familienvater konnte gegenüber den Seinen verantworten, diese Chance nicht zu nutzen. Damit spreche ich nur über einen Teil der Absurdität von falsch organisierter Entwicklungshilfe.
Kein Wunder, dass die grossen Hilfsorganisationen heute zum Schutz ihrer Mitarbeiter Sicherheitsorganisationen beschäftigen, die einen wichtigen Teil der Hilfsgelder aufzehren. Warum müssen sich Helfer eigentlich schützen lassen?

Wirklich unerträglich wird es, wenn Institutionen oder Organisationen für ihr Scheitern im Nachhinein die andere Seite und damit das Fremde verantwortlich machen. Meist werden derartige Vorwürfe von in die Ferne gesandten Experten erhoben, die damit im Grunde nur Zeugnis ihrer Unfähligkeit ablegen, auf die anderen Kulturen eingehen zu können und sie überhaupt zu kennen.
Vreni Frauenfelder und die Afghanistan-Hilfe Schaffhausen haben keine Mitarbeiter nach Afghanistan geschickt, die dort Verwirrung stiften könnten. Sie umschifften nicht nur die politischen Klippen, sondern arbeiteten auch mit dem Bewusstsein, nicht alles allein machen zu können. Vreni Frauenfelder hat von Beginn an einen anderen Weg gewählt. Sie suchte sich vertrauensvolle Partner für die Verwirklichung der von ihr vorgeschlagenen Projekte.

Frau Frauenfelder hat in meinen Augen mit Sima Samar eine Partnerin gefunden, wie sie idealer kaum sein könnte. Diese Beziehung reicht lange zurück. Ich hoffe, wir werden heute mittag mehr darüber hören. 2009 wurde vermutet, Sima Samar werde mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, dann musste sie aber Barak Obama den Vortritt lassen, weil dieser sich angeblich ausserordentlich bemühe, «die internationale Diplomatie und die Zusammenarbeit zwischen den Völkern zu stärken». Nach Afghanistan schickte er postwendend zusätzliche Soldaten. Im Land stiegen die Todeszahlen.
Sima Samar hatte zu diesem Zeitpunkt bereits den Alternativen Nobelpreis (Right Livelihood Award) erhalten. Sie hat Medizin studiert und war nach dem Sturz der Taliban die erste Frauenministerin Afghanistans und ist heute Vorsitzende der Unabhängigen Afghanischen Menschenrechtskommission. Und jetzt kommt das für die Preisverleihung Wichtige: Sima Samar hat die Shuhada Foundation — die Märtyrerstiftung — aufgebaut. Damit existiert für die Afghanistanhilfe Schaffhausen eine Partnerorganisation, die in Afghanistan ihresgleichen sucht.

Heute das Wirken von Vreni Frauenfelder als Versuch zu beschreiben, erfahrene Freundlichkeit und Gastfreundschaft auszugleichen, ist meiner Meinung nach verkürzt. Denn auch Vreni Frauenfelder leistet und leistete Hilfe, weil sie dazu beitragen wollte, die Unterentwicklung und das Elend zu mildern. Auch wenn sie ungern darüber spricht. Es war Weitsicht, diese Hilfe privat zu organisieren.
Damit hat Vreni Frauenfelder verhindert, dass ihr Wirken zum Spielball politischer Interessen wurde. Heute erweist sich als Weitsicht, was in den Tagen, als Grosshilfen für Afghanistan opportun waren, als Kleinkrämerei gedeutet wer-den konnte. Doch ich sage ihnen: Weil diese Hilfe ungeschmälert und auf direktem Weg an-kam, war sie wirkungsvoller als die von teuren Grossprojekten.
Ich gehe davon aus, dass Vreni Frauenfelder ein Bewusstsein von der Unzulänglichkeit der Politik hat. Heute müssen sich Motive für Hilfe aus mehr als der Einsicht entwickeln, die Verhältnisse in anderen Teilen der Welt zu verbessern, um zu verhindern, dass sich noch mehr Menschen auf den Weg nach Europa machen. Wenn Hilfe nur auf dieses rationale Motiv reduziert wird, reicht es, die Aussengrenzen Europas zu schliessen. Dann muss man sich die Hände nicht mehr beschmutzen. Wenn junge Männer nach einer zweijährigen Flucht aus dem politischen oder sozialen Elend Afghanistans im Mittelmeer er-trinken, oder wenn ihr Grenzübertritt mit Waffengewalt verhindert werden soll, sind die moralischen Grundlagen von Gesellschaften zerstört.

Genau diesen Prozess erleben wir heute — auch in der Schweiz, gerade wenn die Barbarei ausserhalb der Grenzen des eigenen Landes praktiziert wird. Duldung von Barberei muss als Bankrott des Abendlandes und nicht als neue Stärke verstanden werden.

Für mich ist es bestürzend, dass Kirchenvertreter heute gegen eine um sich greifende Rücksichtslosigkeit protestieren. Wie oft hat der Papst an das Gebot der Nächstenliebe errinnert. Nicht nur auf Lampedusa oder in einem Flüchtlingslager auf einer griechischen Insel verhallten seine Worte weitgehend ungehört.
Vreni Frauenfelder hat gezeigt, dass der Weg in die Barbarei nicht notwendig gewesen wäre. Wenn ihr Denken das Verhältnis der westlichen Staaten zu den Staaten im Mittleren Osten und in Afrika bestimmt hätte, wäre der Menschheit viel Not und Elend erspart geblieben. Für mich ist bespielhaft und vorbildlich, wenn ein Mensch bereit ist, derartige Beiträge der Nächstenliebe ohne grosse Worte als etwas Selbstverständliches zu leisten.

Mit Verena Frauenfelder wird eine Frau geehrt, die etwas Beispielhaftes geleistet hat. Sie hat mit der Afghanistanhilfe Schaffhausen Tausenden von Familien das Leben wirkungsvoll erleichtert und in vielen dieser Fälle Hoffnung gegeben. Es gilt, diese Arbeit mit mehr als der Verleihung des Preises der Brandenberger-Stiftung zu stärken und zu fördern.


Mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln helfen

Vreni Frauenfelder

Es freut und ehrt mich ausserordentlich, heute hier vor Ihnen zu stehen, um meinen Dank über die Verleihung des Brandenbergerpreises 2016 zum Ausdruck zu bringen. Vor ein paar Tagen durfte ich 89 Jahre alt werden. Dass es mir vergönnt ist, in meinem stolzen Alter und in relativ guter Gesundheit einen Preis für mein bisheriges Schaffen entgegenzunehmen, empfinde ich als unbeschreibliches Glück. Glücklich macht mich vor allem die Tatsache, dass die Afghanistanhilfe — die Hilfsorganisation, welche ich vor über 28 Jahren gegründet habe — noch immer Bestand hat und weiterhin wertvolle Hilfe in Afghanistan leistet.

Angefangen hat alles mit einer Reise

Mit einer Freundin plante ich eine Reise mit dem Zug nach Istanbul. Dort angekommen wollte meine Freundin aber weiter in Richtung Osten reisen. Mir gefiel der Gedanke und so brachen wir kurzerhand mit dem nächsten Bus in Richtung Ankara auf. Die Hauptstadt war uns aber nicht östlich genug. Wir bestiegen deshalb einen weiteren Bus und reisten so jeden Tag ein Stück weiter der Sonne entgegen. Die Reise führte über die Türkei und den Iran, bis ich schliesslich vor den grossen und eindrücklichen Buddha-Statuen in Bamyan (Afghanistan) stand. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass mir beim Anblick dieser beiden grossen Statuen ein Afghane eine Rose überreichte und mich in seinem Land willkommen hiess. Es war dies der herzliche Ausdruck der Gastfreundschaft eines unbekannten Menschen in einem fremden Land. Diese Begegnung hat mich sehr berührt. Ich besuchte dieses Land und seine Bewohner in den kommenden Jahren immer wieder, hauptsächlich in meinen Ferien, und schloss die Menschen dieses bitterarmen Landes fest in mein Herz.

Als die sowjetische Armee Ende 1979 in Afghanistan einmarschierte, war es für mich vorerst nicht mehr möglich, meine Reisen an den Hindukusch fortzusetzen. Zu gefährlich war die Situation im Land. Ich reiste daraufhin nach Pakistan, mit der Absicht, den vielen Afghanen zu helfen, die vom Krieg ins Nachbarland geflüchtet sind. In der pakistanischen Stadt Karachi traf ich einen katholischen Bischof, den ich fragte, was ich für die vielen Flüchtlinge tun könne. Der Bischof gab mir zur Antwort, ich solle an die pakistanisch-afghanische Grenze nach Quetta fahren und mich dort umsehen, was ich für die Menschen in den Flüchtlingslagern tun könne. Ich überlegte nicht lange und reiste weiter nach Quetta. Ich war schockiert darüber, unter welchen Bedingungen die Flüchtlinge ihr Leben meistern mussten. Die Zustände waren katastrophal. Ich unterstützte die dort lebenden Flüchtlinge anfänglich mit bescheidenen Mitteln. So nähte ich beispielsweise Matratzen für ein kleines Spital, in welchem die Patienten auf dem harten Bettgestell liegen mussten, weil es keine Überzüge gab.

In diesem Spital machte ich eines Tages eine schicksalhafte Beobachtung. Als ich die Türe zum Spital öffnete, sah ich einen Jungen, welchem bei vollem Bewusstsein ein Bein mit einer normalen Holzsäge amputiert wurde. Das Spital besass weder Narkosemittel noch medizinische Gerätschaften für eine solche Operation. Dieses traurige Erlebnis wurde zu einem Schlüsselmoment in meinem Leben. Von diesem Zeitpunkt an war für mich klar, dass ich den afghanischen Flüchtlingen in Pakistan mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln helfen musste. So bereiste ich Pakistan immer wieder und sammelte zurück in der Schweiz Spenden, um meine Hilfeleistungen zu finanzieren.

Der Beginn einer innigen Freundschaft

Als ich 1985 erneut das Spital in Quetta besuchte, sah ich eine traurig wirkende Frau im Garten der Gesundheitseinrichtung sitzen. Ich ging auf sie zu und fragte sie, was der Grund ihrer Traurigkeit ist. Die Frau antwortete mir, dass sie eine afghanische Ärztin sei und eine Organisation aus England die finanzielle Unterstützung für eine von ihr unterstützte Mädchenschule nicht mehr leisten will. Sie war ratlos und befürchtete, die Schule schliessen zu müssen. Ich zögerte nicht lange und versprach ihr bei der Finanzierung der Schule behilflich zu sein. Aus diesem Treffen entstand eine lange und innige Freundschaft zwischen mir und dieser Frau, die bis heute Bestand hat. Die afghanische Ärztin war Frau Dr. Sima Samar, welche später erste afghanische Frauen-ministerin und Vizepräsidentin in der Regierung von Hamid Karzai wurde. Heute leitet Frau Dr. Sima Samar die unabhängige afghanische Menschenrechtskommission. Es freut mich ausserordentlich, dass Sima Samar heute unter uns ist. Die Auszeichnung, die ich heute entgegennehmen darf, möchte ich mit ihr teilen. Mein Engagement in Afghanistan ist ohne Sima Samar nicht möglich gewesen. Unsere Leben hängen seit diesem Treffen im Garten der Gesundheitseinrichtung in Quetta untrennbar zusammen. Seit so vielen Jahren kämpfen wir nun zusammen für die Menschen in Afghanistan. Wir tragen die gleiche Hoffnung in uns: Endlich Frieden zu stiften in diesem kriegsgebeutelten Land.

Zwei Organisationen — ein Ziel

Als nach dem Abzug der sowjetischen Armee viele afghanische Flüchtlinge aus Pakistan in ihr Heimatland zurückkehrten, engagierte ich mich zusammen mit Sima Samar fortan in Afghanistan. Um unsere Zusammenarbeit zu festigen und zu verbessern gründete ich 1988 mit ein paar Mitstreitern die Afghanistanhilfe. Ein Jahr später gründete Dr. Sima Samar die Shuhada Organization. Die Rollenverteilung zwischen diesen beiden Hilfsorganisationen war klar geregelt: Die Afghanistanhilfe sammelt die benötigten Spendengelder und die Shuhada Organization setzt die gemeinsamen Hilfsprojekte vor Ort um. Wir bauten mit Hilfe der Shuhada Organization in den folgenden Jahren etliche Schulen, Waisenhäuser und Kliniken — und betreiben diese zum Teil noch heute.

Der Umfang der Hilfeleistungen wurde über die Jahre stets grösser und mit ihr auch die Verantwortung gegenüber den hilfsbedürftigen Menschen. Heute sammelt die Afghanistanhilfe jedes Jahr Spendengelder in der Höhe von rund 600’000 bis 900’000 Franken, um die zahlreichen Hilfsprojekte in den Bereichen Infrastruktur, Bildung, Gesundheit und Nothilfe umzusetzen und zu betreiben. Nebst den laufenden Projekten werden auch kleinere aber nicht minder-effiziente Hilfsprojekte umgesetzt: So werden abgelegene Dörfer mit sauberem Trinkwasser erschlossen und die notleidende Bevölkerung mit Lebensmittelverteilungen unterstützt. Auch die Verteilung von Tieren (ins besondere Schafe) zur Selbsthilfe an mittellose Bauern ist eines von vielen Hilfsprojekten der Afghanistanhilfe, welche gezielt und nachhaltig das Leben der armen Bevölkerung verbessern. Die Afghanistanhilfe wird von einem Vorstand geführt und zahlreichen Mitgliedern/Supportern unterstützt. Sie alle arbeiten ausschliesslich ehrenamtlich für unsere Projekte, so dass die Spendengelder fast vollumfänglich den hilfsbedürftigen Menschen zugutekommen.

Nebst der Shuhada Organization, welche die zahlreichen Hilfsprojekte in Zentralafghanistan (im sogenanntem Hazarajat) umsetzt, betreibt die Afghanistanhilfe in Zusammenarbeit mit der kleinen Hilfsorganisation Aryub Development and Welfare Group auch Projekte in den paschtunischen Stammesgebieten im Süd-Osten des Landes. Es freut mich sehr, dass Mariam Zafi, die Cousine des Gründers dieser Hilfsorganisation, heute auch unter uns weilt.

Das Lebenswerk in die Hände jüngerer Mitstreiter gelegt

Oft werde ich gefragt, wie oft ich in meinem Leben nach Afghanistan gereist bin. Nun, die Antwort ist einfach: ich weiss es nicht. Die Zahl ist nicht wichtig. Wichtig ist hingegen die Erkenntnis, dass jede Reise bleibende Spuren in meinem Herzen hinterlassen hat. Das ist, was für mich zählt. Ich reiste jedes Jahr ein bis zwei Mal nach Afghanistan, um die Hilfsprojekte zu besuchen. Es war mir stets wichtig, mich vom Erfolg der Hilfeleistungen selbst zu überzeugen. Besonders am Herzen liegt mir bei den Projektbesuchen das Gespräch mit der Bevölkerung vor Ort, um die Bedürfnisse der Menschen aus erster Hand zu erfahren. Aus diesen Gesprächen entstehen mit Hilfe unserer Partnerorganisationen neue Projekte, die auf die konkreten Bedürfnisse der Menschen abgestimmt
 
sind. Dies ist die Art und Weise, wie ich nachhaltige Entwicklungshilfe verstehe: Mit und für die Menschen in Afghanistan.
Heute wird das Hilfswerk von jüngeren Mitstreitern geführt. Es war für mich eine Freude, loszulassen und mein Lebenswerk in die Hände von engagierten Menschen aus einer anderen Generation zu legen. Es ist schön zu sehen, wie die Afghanistanhilfe weiterlebt und sich weiterentwickelt. Es erfüllt mich mit Stolz, dass meine jüngeren Mitstreiter meinen Spuren folgen. Sie verstehen es, meine Grundsätze in die Zukunft zu tragen. Ich bin froh, mit meinem Rat und meinen Erfahrungen unterstützen zu können.

Die Hoffnung auf eine bessere Zukunft

Es ist schön, heute für mein Lebenswerk ausgezeichnet zu werden. Das ist fast etwas viel für eine bescheidene Frau wie mich. Die grösste Auszeichnung war und ist es für mich zu sehen, was mit unserer Hilfe alles bewirkt wurde in Afghanistan. Tausende von Menschen haben in unseren Kliniken und Spitälern eine Gesundheitsversorgung erhalten, viele Tausend Mädchen und Jungen haben in unseren Schulen das Rüstzeug für eine bessere Zukunft mit auf den Weg bekommen, Hunderte von Waisenkinder haben in unseren Waisenhäusern ein neues Zu-hause gefunden. Viele verarmte Bauern haben durch eine Schafspende wieder eine neue Lebensgrundlage erhalten, um für ihre Familien selbst aufzukommen. Unzählige Menschen haben die Winter überlebt, weil wir Lebensmittel verteilt haben. All diesen Menschen geholfen zu haben, ist für mich die grösste Genugtuung.

Der Afghanistanhilfe ist es nicht möglich, alle Probleme in Afghanistan zu lösen. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass die Hilfe, dir wir leisten, das Leben vieler Menschen konkret zum Besseren verändert hat. Es sind die kleinen aber stetigen Schritte, die wir gehen, damit unsere Hilfe ihre gewünschte und nachhaltige Wirkung zeigt. Ich bin nach wie vor voller Hoffnung, dass die Menschen am Hindukusch irgendwann ihren langersehnten Frieden finden und die Armut überwinden werden. Mein grösster Wunsch ist es, dass es uns und unsere Hilfe einmal nicht mehr braucht. Das ist mein innigster Wunsch: For a better tomorrow — für ein besseres Morgen!

Verwendung der Preissumme

Zum Schluss möchte ich noch ein paar Worte sagen zur Verwendung der überaus grosszügigen Preissumme. Wir werden das Geld zum einen für den Weiterbetrieb unserer zahlreichen bestehenden Hilfsprojekte einsetzen: Kliniken, das grosse Distrikt-Spital und unsere Waisenhäuser. Dies war und ist ein Grundsatz, an dem die Afghanistanhilfe festhält: Wir realisieren nicht nur Hilfsprojekte, sondern begleiten diese auch über Jahre, damit die Projekte auch ihre langfristige Wirkung entfalten. Zum anderen verwenden wir einen Teil der Preissumme für die Realisierung neuer Projekte. Von der letzten Projektreise im August dieses Jahres sind die Vertreter der Afghanistanhilfe mit vielen neuen Projektanträgen zurückgekehrt. Die Not der Menschen in Afghanistan ist riesig und wir werden uns nach einer genauen Prüfung der Anträge auf die wichtigsten Projekte fokussieren müssen. Die Preissumme wird vollumfänglich den hilfsbedürftigen Menschen in Afghanistan zugutekommen. Das ist und bleibt ein wichtiger Grundsatz der Afghanistanhilfe.

In diesem Sinne möchte ich mich noch einmal ganz herzlich für die Verleihung des Brandenberger-Preises bedanken. Vielen herzlichen Dank.

Grusswort

Reto Dubach, Regierungspräsident des Kantons Schaffhausen

Im Namen des Regierungsrates des Kantons Schaffhausen begrüsse ich Sie heute ganz herzlich hier in der Rathauslaube in Schaffhausen, dem 1411 erbauten Festsaal von Schaffhausen. Der Ort ist sehr gut gewählt, schliesslich handelt es sich um einen festlichen Anlass und um ein Fest zugleich. Heute erhält die Schaffhauserin Vreni Frauenfelder von der Dr. J. E. Brandenberger-Stiftung den mit 200’000 Franken dotierten Preis. Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein Preis in dieser Höhe verliehen wird. Noch seltener ist es, dass eine Schaffhauserin oder ein Schaffhauser einen solchen Preis erhält. Im Namen des Regierungsrates des Kantons Schaffhausen beglückwünsche ich die Preisträgerin herzlich zu dieser grossen und verdienten Auszeichnung und gratuliere ihr bestens! Wir freuen uns mit Vreni Frauenfelder.

Vreni Frauenfelder ist eine aussergewöhnliche Persönlichkeit mit einer ebenso aussergewöhnlichen Lebensleistung. Als sie vor gut 40 Jahren zum ersten Mal in Afghanistan war, wurde der Keim gelegt, aus dem eine Verbindung zu diesem von Armut und Unsicherheit aber auch Herzlichkeit und Gastfreundschaft geprägten Land mit seinen Stammesstrukturen und —rivalitäten gewachsen ist. Afghanistan ist zu ihrem Land geworden, ja mehr noch, die Menschen in Afghanistan sind zu ihrer Familie geworden. So gründete Vreni Frauenfelder 1988 die Afghanistanhilfe, aus der seither — aufgebaut auf ehrenamtlicher Mitarbeit — ein Netzwerk und Kompetenzzentrum zur Unterstützung der Menschen in Afghanistan entstanden ist. Unermüdlich hat sich Vreni Frauen-felder mit der von ihr gegründeten Afghanistanhilfe für ihr Land und für ihre Menschen eingesetzt. Dies ist umso bemerkenswerter, da — wie wir alle wissen — die politischen, religiösen und sozialen Verhältnisse in diesem von Krieg zerrissenen Land zumindest nicht einfacher geworden sind. Viele andere hätten angesichts der Schwierigkeiten längst aufgegeben und sich anderen Zielen zugewandt. Nicht so Vreni Frauenfelder; sie ist ihrem Land und ihren Menschen durch dick und dünn treu geblieben. Sie hat weder die Hoffnung auf Besserung noch das Vertrauen in die Kraft dessen, was einzelne leisten können, verloren. Und es ist eben in der Tat so, das Engagement des Einzelnen kann einen Unterschied machen. Wenn er oder sie dann noch andere davon überzeugen kann, und so aus einem viele werden, wird der Unterschied umso grösser. Nur schon für diese Beharrlichkeit und den Mut, auch persönliche Gefahren auf sich zu nehmen, gebühren der Preisträgerin Vreni Frauenfelder unsere Anerkennung und unser Dank. Dieser Dank richtet sich aber auch an die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, Unterstützerinnen und Unterstützer, Spenderinnen und Spender, an all die vielen, die mit Vreni Frauenfelder und von ihr inspiriert am Ziel der Hilfe für die Menschen in Afghanistan arbeiten. Aus der Einzelkämpferin Vreni Frauen-felder sind viele geworden. Sie alle machen einen Unterschied.
Vreni Frauenfelder ist die 26. Preisträgerin des von der Dr. J. E. Brandenberger-Stiftung seit 1990 verliehenen Preises. Wer die Liste der bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger ansieht, wird unschwer feststellen, dass die heutige Preisträgerin Vreni Frauenfelder sehr gut dazu passt. In kaum einem anderen Land der Welt gibt es eine solche Anzahl von Stiftungen wie in der Schweiz. Sie sind nicht immer aber oft Ausdruck bürgerschaftlichen Engagements, das sich aus dem Willen speist, vom eigenen Erfolg etwas an die Gesellschaft, an die Gemeinschaft zurückgeben zu wollen. Die Dr. J.E. Brandenberger-Stiftung tut dies exemplarisch mit ihrem Preis. Er ist Anerkennung, Ermutigung und Aufruf zugleich. Anerkennung für Geleistetes, Ermutigung, auf dem eingeschlagenen Weg weiterzufahren und Aufruf, sich für andere Menschen zu engagieren. Im Namen des Regierungsrates des Kantons Schaffhausen danke ich daher dem Stiftungsrat und der Preis-kommission der Dr. J. E. Brandenberger-Stiftung bestens, dass sie Vreni Frauenfelder als Preisträgerin im Jahr 2016 erkoren haben. Ich danke aber auch allen anderen Personen, die an der Organisation des heutigen Anlasses beteiligt sind. Ihnen allen lege ich die Afghanistanhilfe ans Herz, deren Gründerin heute geehrt wird. Ich gratuliere Vreni Frauenfelder noch einmal herzlich zum Preis und wünsche ihr und der Afghanistanhilfe für die Zukunft alles Gute.